Solidarische Landwirtschaft unterstützen

Wie die Bauernproteste vor kurzem gezeigt haben, steckt die konventionelle Landwirtschaft in einer Krise: Landwirtschaftliche Betriebe sind den Zwängen des Marktes unterworfen – geringe Preise für landwirtschaftliche Produkte machen den Landwirten das Leben schwer und zwingen dazu, möglichst viel aus Boden oder Tieren herauszuholen und dabei über deren Belastungsgrenze hinwegzugehen.

Landwirtschaftliche Produkte sollen im Idealfall frisch, gesund und ökologisch hergestellt sein – aber das Wichtigste scheint vielen Verbrauchern zu sein, dass die Kosten gering sind. Von vielen Landwirten werden daher Regularien, die ohne Zweifel gut für die gehaltenen Tiere, den Boden und die Natur sind, die aber höhere Preise erfordern würden, als existenzgefährdend wahrgenommen.

Wie aber kann man diesem System entkommen? Solidarische Landwirtschaft geht einen völlig neuen Weg, um sich von den oben genannten Zwängen zu lösen. Es ist ein bisschen wie ein Abo auf landwirtschaftliche Erzeugnisse: Als Verbraucher entrichtet man einen Betrag an den Hof, der einem Anteil der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung entspricht. Der Hof kann damit unabhängig von Marktzwängen und Risiken wirtschaften und bekommt Planungssicherheit. Der Abonnent bekommt einen festen Anteil der Ernte – also frisches, saisonales und regionales Obst und Gemüse, Eier oder sonstige weiterverarbeitete Erzeugnisse in Bio-Qualität. Hierbei kann auch Obst und Gemüse verwertet und weitergegeben werden, das nicht genormten Schönheitszwängen entspricht.

Ein Paradebeispiel für einen solchen Hof gibt es in Quickborn: Oliver Swoboda hat eine leer stehende Gärtnerei in einen Hof für Biogemüse und -obst verwandelt – mit Bioland-Zertifikat. Auf 1,5 ha baut er in mehreren Gewächshäusern Obst und Gemüse an. Nachhaltige Produktion im Einklang mit der Natur steht dabei im Mittelpunkt. Entsprechend kommt keine Chemie zum Einsatz – weder zur Düngung, noch zur Schädlingsbekämpfung und bewässert wird mit Regen- oder Brunnenwasser. Der gesamte Hof ist auf die Schonung von Ressourcen ausgerichtet: Nichts wird hier verschwendet – Pflanzenteile werden dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt und kaputte Dinge werden instandbesetzt statt ausgemustert.

Mich haben Oliver Swoboda und sein toller Hof überzeugt: Ich glaube, so kann Landwirtschaft wirklich funktionieren. Obst und Gemüse brauchen wir sowieso. Und dann kann man auch ein Abo für gesundes und regionales abschließen. Wir wissen dann, wo es herkommt und es ist frisch und nicht in Plastik verpackt.

Mehr Infos und ein Teilnahmeformular gibt es auf der Homepage www.erntezauber.de.

Beitragsfoto: Erntezauber.de