Bewusstes Gärtnern: Auswahl der Pflanzen

Wir befinden uns aktuell in dem größten Massenaussterben seit dem Aussterben der Dinosaurier. Neuesten Erhebungen zufolge liegt die aktuelle Aussterberate um den Faktor 100-1000 über der natürlichen Rate. Ursache: der Mensch. Neben der Zerstörung von Lebensräumen, der Übernutzung natürlicher Ressourcen, Umweltverschmutzung und Klimawandel ist auch die Verdrängung heimischer Flora und Fauna durch invasive Arten ursächlich.

Es fängt schon im eigenen Garten an. Tatsächlich ist es geradezu erschreckend, wie viele der häufig gepflanzten Sträucher nicht heimisch und für die hiesige Tier- und Pflanzenwelt völlig nutzlos bzw. sogar schädlich sind. Durch die Pflanzung heimischer Arten kannst Du die heimische Tierwelt unterstützen.

Aber welche Pflanzen sind denn eigentlich heimisch und welche nicht? Welche sollte man pflanzen und welche eher nicht oder sogar auf gar keinen Fall?

Auf der Website www.naturadb.de bekommst Du für jede Art angezeigt, ob sie heimisch ist oder ein fremder Neophyt. Darüber hinaus werden für die nicht heimischen Pflanzen Alternativen mit hohem ökologischen Wert vorgeschlagen.

Ich zeige Dir hier nur ein paar wenige Beispiele…

Sie ist eine der ersten, die nach den grauen Wintertagen leuchtend gelb blüht – die Forsythie. Sie wird deswegen auch Goldglöckchen oder Goldflieder genannt. 

Leider ist die Forsythie nicht heimisch. Die am häufigsten gepflanzte Sorte ist eine Hybride, eine künstliche Züchtung, die leider keinen Nektar liefert und daher für Insekten nutzlos ist. Sie bildet auch keine Früchte aus, von denen sich Vögel ernähren könnten. Eine gute Alternative ist die heimische Kornelkirsche.

Im Sommer zieht der Schmetterlingsflieder Bienen und vor allem Schmetterlinge geradezu magisch an. Das erscheint auf den ersten Blick total gut, leider ist es das genau betrachtet aber nicht: 

Der Schmetterlingsflieder ist ein Neophyt, der sich schnell ausbreitet und heimische Arten verdrängt. Viel besser wäre beispielsweise die Pflanzung eines Holunderstrauches. 

Die Lorbeerkirsche erfreut sich als immergrüne Heckenpflanze allgemein großer Beliebtheit. Allerdings ist die Lorbeerkirsche in allen Pflanzenteilen giftig. Zudem ist sie ein aggressiver Neophyt, der sich schnell ausbreitet. Wer es im Winter auch grün braucht, sollte stattdessen lieber auf die Stechpalme setzen. Ansonsten wäre auch eine Ligusterhecke eine gute Alternative.