Naturfotografie

Seit ich mich erinnern kann, faszinieren mich das Leben auf der Erde und die Natur. Und was kann es Schöneres geben, als die Vielfalt und Schönheit der Natur in Fotos und Videos einzufangen?

Die Naturfotografie ist ein extrem vielseitiges Hobby, mit dem man gleichzeitig kreativ sein und unglaublich viel über die Natur und ihre Lebewesen lernen kann. Du lernst ganz automatisch, alle Sinne zu nutzen, um der Natur nahezukommen. Vogelstimmen verraten beispielsweise genau, wo sich wer gerade aufhält und Du wirst dabei schnell feststellen, was Du vorher alles nicht gesehen hast. 

Man kommt der Natur sehr nahe – und das meine ich sowohl physisch, als auch emotional. Durch die Wahrnehmung mit allen Sinnen, bist Du nur im Moment – ganz bei der Natur und ganz bei Dir. Ganz unausweichlich wächst das Wissen über und das Verständnis für die Natur und ihre Zusammenhänge. Und dadurch ergibt sich wie von allein ein Gefühl dafür, wie wertvoll und erhaltenswert sie ist.

Der Einstieg ist einfach

Starthilfe bekommst Du beispielsweise von der tollen App „Merlin Bird ID“. Sie verrät Dir genau, welche Vögel Du gerade hören kannst. Über die App „eBird“ oder auch über die Homepage www.ebird.org erfährst Du, wo welche Vögel gesichtet wurden und welche Hotspots sich in Deiner Nähe befinden. Die App „Seek“ bestimmt für Dich jedes beliebige Lebewesen, ob Pflanze oder Tier. 

Und was braucht man an Technik zur Naturfotografie? Heute hat eigentlich jeder ein Handy – und die meisten Handys haben Kameras, mit denen man richtig gute Fotos machen kann. 

Das Foto rechts beispielsweise ist mit einem iPhone X aufgenommen, da gerade keine andere Kamera zur Hand war, als sich diese Wildbiene auf der Blüte eines Löwenzahns niederließ.

 

Der nächste Level: Bridgekameras

Natürlich haben Handykameras bauartbedingt irgendwo ihre Grenzen – und wer einmal Blut geleckt hat, der möchte immer mehr. Die Grenzen sind fließend – die nächste Stufe wären vielleicht sogenannte Bridgekameras, mit denen man sowohl den Tele- als auch den Makrobereich abdecken kann.

Die folgenden Bilder sind mit einer Panasonic Lumix FZ82 aufgenommen. Eine tolle und vielseitige Kamera zum vergleichsweise niedrigen Preis:

Das Optimum: Systemkameras

Für noch bessere Bildqualität sind digitale Systemkameras sicherlich das Optimum. Sie sind durch die Kombinierbarkeit mit verschiedenen Objektiven ultimativ flexibel und haben größere Sensoren, so dass die Auflösung und das Bildrauschen grundsätzlich besser sind als bei den oben genannten Kameras. Dafür hat man mit diversen Objektiven und Zubehör in der Regel mehr zu schleppen.

Digitale Spiegelreflexkameras bekommen in den letzten Jahren zunehmend Konkurrenz durch spiegellose Systeme, die einige weitere coole Features aufweisen, aber auch noch etwas teurer sind. Bei etwas niedrigerem Budget würde ich zu digitalen Spiegelreflexkameras raten. Diese Kameras und zugehörige Objektive sind mittlerweile gebraucht schon recht günstig zu haben. Beispielsweise die Canon EOS 70D, 80D oder 90D sind super Kameras für die Naturfotografie. 

Wer größeren Tieren möglichst dicht auf den Pelz rücken will, ohne sie zu stören oder ihre Fluchtdistanz zu unterschreiten, sollte nach Teleobjektiven mit einer möglichst großen Brennweite Ausschau halten. Ab 400 mm geht’s los, besser sind 600 mm. Ich würde zu Zoomobjektiven raten, da es mit Festbrennweiten schwieriger ist, das zu fotografierende Objekt zu „finden“, insbesondere dann, wenn es sich schnell bewegt.

Für kleinere Tiere (z. B. Insekten) sind Makroobjektive die richtige Wahl. Wer die Investitionskosten scheut, findet mit Zwischenringen oder Makrolinsen auf Teleobjektiven ab 100 mm Brennweite eine preisgünstige Alternative, mit der man schon super Fotos hinkriegen kann.

Die Welt von oben

Kameradrohnen eröffnen ganz neue Perspektiven – wie immer gibt es natürlich auch bei Kameradrohnen je nach der verbauten Technik verschiedene Preisklassen. Die folgenden Bilder sind mit einer DJI Mini 2 entstanden:

Die Nachbearbeitung

Über die Nachbearbeitung kann man aus den geschossenen Bildern meist noch viel mehr rausholen. Ich verwende Topaz Photo AI zum Entfernen des Bildrauschens. Luminar NEO bietet mit vielen Automatikfunktionen eine eher intuitive Art der Bildbearbeitung an. Und schließlich stellt Adobe Lightroom Classic ein ganzes Arsenal an Tools bereit, mit denen man sich jedoch intensiver auseinandersetzen muss, um sie gut einsetzen zu können. Aber dafür gibt es unzählige Videos auf YouTube, die Hilfestellung geben. Du wirst erstaunt sein, was aus Fotos in der Nachbearbeitung noch alles rauszuholen ist – und der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

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