Kunststoff ist in der heutigen Zeit so allgegenwärtig, dass unsere Zeit auch als „Plastikzeitalter“ bezeichnet wird. Tatsächlich haben wir Menschen bereits so viel Plastik produziert, dass wir unseren Planeten theoretisch davon mehrfach vollständig in Plastikfolie einpacken könnten. Dass wir solche Unmengen an Plastik herstellen, ist auch kein Wunder, denn kaum ein Werkstoff ist so vielseitig verwendbar wie Kunststoff. Umso erstaunlicher ist es, dass wir bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts komplett ohne Kunststoff ausgekommen sind.
Aber wo ist denn jetzt eigentlich das Problem? Das Problem ist, dass Plastik unglaublich langsam verrottet. In unseren Meeren sammeln sich riesige Mengen an Kunststoffmüll. Einerseits führt das zum qualvollen Tod vieler verschiedener Tiere wie Walen, Haien, Schildkröten, Seevögeln und vielen weiteren, wenn diese den Kunststoff fressen. Andererseits reichern sich kleine Kunststoffpartikel und durch den Zersetzungsprozess entstehende Giftstoffe in Meereslebewesen und schließlich in uns Menschen an, wenn wir diese essen.
Zahllose Studien legen einen Zusammenhang von diesen Giftstoffen mit dem Entstehen von Krankheiten wie Krebs, Herzerkrankungen und Allergien und weiteren nahe. Wenn nicht schon der qualvolle Tod zahlreicher Tiere genug ist, sollte unsere eigene Gesundheit Anlass sein, unseren Umgang mit Kunststoffen zu überdenken.
Sicherlich gibt es für Kunststoff hier und da keine sinnvolle Alternative, aber es gibt viele Beispiele, wo man auch ohne Kunststoff prima klarkommt.
Eine ganz großartige Sache sind beispielsweise Unverpackt-Läden. Es ist einfach nicht notwendig, Gurken, Salat, Reis oder zahlreiche andere Lebensmittel in Plastik verpackt zu kaufen. Unverpacktläden gibt es mittlerweile an ganz vielen Orten. Man bringt einfach seine Verpackungen mit und füllt diese mit Lebensmitteln oder vielen anderen Artikeln, die dort angeboten werden. Manche Unverpackt-Läden bieten sogar einen Lieferservice an. Einige Läden sind auf der Karte bereits eingetragen. Füge gerne weitere hinzu!
Und selbst wenn ein Unverpackt-Laden nicht in Deiner Nähe ist oder Du aus anderen Gründen weiter im Discounter einkaufst: Selbst hier kannst Du durch einen bewussten Einkauf schon viel Plastikmüll vermeiden – zum Beispiel, indem Du die losen Paprika kaufst und nicht die in Plastik eingeschweissten. Oder Joghurt im Glas statt im Plastikbecher.
Was aber passiert mit dem Plastikmüll, der bereits in den Meeren ist und die Natur und uns vergiftet? Es gibt mehrere Unternehmen, die es sich zum Ziel gemacht haben, die Ozeane von den gigantischen Mengen an Plastik zu reinigen.
The Ocean Cleanup mit Sitz in den Niederlanden ist eines davon. Aber auch hier in Deutschland haben wir solche Unternehmen, z. B. den Verein One Earth – One Ocean e. V.: Mit der maritimen Müllentsorgung an One Earth – One Ocean e. V. (oeoo) ein umfassendes und dabei pragmatisches Konzept zur Sammlung und nachhaltigen Verwertung von Meeresmüll entwickelt. Denn Plastikmüll aus dem Meer ist ein Wertstoff. Das Konzept sieht vor, Plastik mit speziellen Müllsammelschiffen in Küstenbereichen und Mündungsgebieten einzusammeln, sortenrein zu sortieren dun aufzubereiten. Neben sortenreinen Kunststoffballen, die wieder dem Recycling zugeführt werden können, sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch Energie und Kraftstoff aus dem Plastikmüll gewonnen werden.
Sowohl The Ocean Cleanup als auch One Earth – One Ocean e. V. kannst Du durch Spenden unterstützen, durch das Verschenken von Spendenurkunden oder auch durch einen Einkauf im Shop.
Das Beitragsbild sowie die Textpassage über OEOO e. V. wurden freundlicherweise von OEOO e. V. zur Verfügung gestellt.