Gestalte Deinen Garten natürlich!

Wieviel Natur darf’s denn sein? In Deinem Garten hast Du’s selbst in der Hand. Du kannst Dich für einen toten Schottergarten entscheiden (zum Glück mittlerweile vielerorts verboten) oder auch für eine grüne Oase, die Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere ist, in der es summt, brummt und zwitschert und in der Du jeden Tag etwas Neues entdecken kannst.

Selbst wenn Du es lieber grün hast – grün bedeutet nicht automatisch, dass Dein Garten ökologisch wertvoll ist. Ein von einer Kirschlorbeerhecke umfasstes Stück akkurat gemähten Rasens mit einer Pampasgrasstaude darin ist ökologisch ungefähr so wertvoll wie eine Betonplatte. 

Bei der Gestaltung eines ökologisch wertvollen Gartens sind folgende Dinge wichtig:

1) Durch die Auswahl der Pflanzen kannst Du gezielt die ökologische Vielfalt heimischer Tiere fördern und etwas gegen das Artensterben tun. Die überwiegende Mehrheit der in Gartenmärkten angebotenen Pflanzen ist leider nicht heimisch und hat teils das Potential, heimische Pflanzen zu verdrängen. Viele heimische Tierarten sind jedoch spezialisiert auf heimische Pflanzen, mit denen sie sich über lange Zeiträume evolutiv gemeinsam entwickelt haben. Es ist daher viel besser, auf heimische Pflanzen zu setzen. Und das bedeutet ausdrücklich nicht, dass Du in Deinem Garten auf blühende Pracht verzichten musst. Für viele Neophyten gibt es wunderschöne heimische Alternativen. Woher Du wissen sollst, welche Arten heimisch sind? Ich lege Dir die App „NaturaDB“ ans Herz. Diese sagt Dir genau, welche Arten Du besser nicht pflanzen solltest und schlägt Dir Alternativen vor.

2) Die Auswahl der Pflanzen ist nicht alles. Wichtig ist auch, dass Du in Deinen Garten verschiedene Lebensräume einrichtest oder entstehen lässt. Du kannst Dir mit einem Gartenteich einen absoluten Lebens-Hotspot in den Garten holen. Durch das Anlegen einer Blühwiese kannst Du vielen Insekten eine Nahrungsgrundlage geben. Ein Steingarten oder eine Trockenmauer beispielsweise ist Lebensraum für wärmeliebende und trockenheitstolerante Pflanzen und Tiere. Totholz, ob als Hecke, Haufen oder Stamm ist ökologisch extrem wertvoll. Inspiration und jede Menge Fachwissen gibt es beispielsweise auf der Seite Naturgarten-anlegen.

3) Ein ökologisch sinnvoller Garten hat aber auch viel mit Deiner Einstellung zu tun. Denn es gehört auch dazu, der Natur Raum zu geben und sie einfach machen zu lassen. Es ist viel besser, nicht akkurat aufzuräumen, sondern das Totholz beispielsweise einfach liegen zu lassen. Überdenken sollte man auch die knallharte Einteilung zwischen erwünschter Pflanze und „Unkraut“. Viele als „Unkraut“ bezeichnete Pflanzen sind für Insekten wertvoll, total gesund oder haben sogar Heilkräfte. Müssen Blattläuse wirklich vergiftet werden? Oder kann man sie vielleicht einfach mal tolerieren? Von Blattläusen ernähren sind andere Insekten und von diesen unter anderem Vögel. Wenn Du der Natur vertraust und ihr Raum geben kannst, entsteht eine entspanntere Beziehung zu Deinem Garten und er wird sehr schnell ziemlich pflegeleicht.

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